
Wir sind sicher nicht die Ersten, die sich in der aktuellen Ausnahme-Situation dazu entschlossen haben, beim Kochen ein wenig zu experimentieren. Die Wahl fiel auf HelloFresh – den Anbieter von fertigen Kochboxen, der sicher vielen von euch bereits aus der Werbung bekannt ist.
Tatsächlich kamen wir über einen Werbeflyer inkl. Gutschein, die in irgendeinem Paket (von Amazon?) mitgeliefert wurden, auf die Idee, selbst diesen Kochbox-Service auszuprobieren. Der Gutschein mag einen verlockenden Betrag haben, verteilt auf 3 Wochen fällt das Rabatt doch eher bescheiden aus.
Ich glaube, unsere Motivation war vorerst grundsätzlich die Sehnsucht nach Abwechslung und die Lust, etwas Neues zu essen. Besonders seitdem bei uns 7 Tage pro Woche gekocht wird, fällt dann doch irgendwann auf, dass bestimmte Gerichte sich ziemlich oft wiederholen. Das Problem kann man auch nur ganz schwer lösen, wenn den Kindern gefühlt nur 5 Sachen schmecken und sich ihre Offenheit den neuen Geschmäcken und Aromen gegenüber stark in Grenzen hält (kennt ihr das auch?). Also setzten wir unseren Gutschein ein, und schlossen ein Abo mit HelloFresh ab.
vorteile
Unsere Erfahrungen mit dem Service waren grundsätzlich positiv. Vor allem haben mich folgende Dinge überzeugt:
- Bei der Kochbox tut man sich tatsächlich leichter neue Rezepte auszuprobieren, da der lästige Einkauf mit Maske entfällt und Zutaten in der exakt benötigten Mengen zusammengestellt geliefert werden. Somit muss man keine “exotischen” Zutaten besorgen, die man dann vielleicht nur 1-Mal braucht und nie wieder verwenden wird, bis sie dann irgendwann schlecht werden und weggeworfen werden müssen
- Es ist die optimale Lösung, wenn man nicht gerne experimentiert und eher nach Rezept kocht, bzw. eher selten und ungern in der Küche steht oder einfach wenig Erfahrung mit dem Kochen hat. Das war bei meinem Mann so und “guess what”? Es hat auch bei ihm funktioniert. Mit der Tüte Nummer “xx”, die alle Zutaten und eine verständliche Kochanleitung enthält, kann praktisch jeder (auch ohne Vorkenntnisse ) eine relativ komplexe und interessante Speise zaubern.
- Das Bestelltool von HelloFresh fand ich persönlich sehr user-friendly und selbsterklärend. Sobald man die App installiert hat, geht es ganz einfach, die Boxen zu verwalten und Gerichte ggf. anzupassen.
- Man kann per Klick Boxen pausieren, d.h. beliebige Anzahl von Wochen aussetzen. Es fallen dann keine Gebühren an.
- Die Zutaten sind frisch, inkl. Kräuter und Gemüse. Beim Hähnchen war ich nicht immer komplett überzeugt. Hier könnte die Qualität besser sein. Es wäre schön, die Wahl zwischen “normalem” und Bio-Huhn bei der Box-Konfiguration zu haben.
- Die Ware kommt gut gekühlt an
- Flexible Lieferzeiten
- Bei Familien-Gerichten haben die meisten Boxen gut geschmeckt. Allerdings gab es eher wenige richtige Knaller-Highlights und dabei auch einzelne Flops. Insgesamt würde ich den Speisen in der “familienfreundlichen” Variante die Note 6/7 von 10 geben.
nachteile

- HelloFresh ist sicher teurer als selbst einzukaufen und zu kochen. Geht man aber schlau mit den Zutaten um und ißt die Reste dann am nächsten Tag, verschwendet man weniger oder schmeißt weniger weg als wenn man selbst seine Menüs zusammenstellt.
- Bei manchen Lieferungen kamen Teile der Zutaten beschädigt an (einmal gab es Löcher in den Paprikas).
- Da Zutaten einzeln verpackt sind (auch die ganz kleinen Mengen an Gewürzen oder Soßen) – ergibt sich dann doch eine beachtliche Menge an Verpackungsmüll, den man dann leider selbst entsorgen muss.
- HelloFresh bietet eine begrenzte Auswahl an Gerichten, d.h. nur für Familien oder Haushalte geeignet, bei denen alle gerne ALLES essen.
- Bei Unverträglichkeit wie z.B. Laktoseintoleranz hilft die Option, die vorgeschlagenen Speisen auszutauschen nicht viel. Es kommen zu fast jedem Gericht tonnenweise Schlagsahne und Joghurts mit, die in meinem Fall alle weiter an Nachbarn und Bekannte vergeben werden mussten.
- Gewisse Flexibilität bietet der Service an und die Gerichte können ausgetauscht werden. ABER, verpasst man den Tauschtermin, gibt es keinerlei Kulanz, auch bei Stammkunden. D.h. auch ein paar Stunden nach dem Meldeschluss ist eine Anpassung von anstehendem Kochbox nicht mehr möglich. Es gilt also – Erinnerung einstellen, um rechtzeitig die Vorauswahl zu kontrollieren und ggf. Gerichte auszutauschen.
- Kündigung geht nicht einfach per Click und Bestätigung. Es ist ausführlich in den AGBs beschrieben, wie eine Kündigung zu erfolgen hat
- Wie bei jedem Abo, das Geld geht weg solange bis man den Vertrag kündigt. Man sollte also immer die Termine im Blick behalten und, falls der Service nicht mehr benötigt wird, rechtzeitig vor der nächsten Lieferung kündigen.

fazit
Insgesamt ist HelloFresh ein interessantes und innovatives Konzept, das in aktueller Situation Abwechslung, neue Kochideen und Geschmäcke bzw. einen zusätzlichen Fun-Faktor beim Kochen bietet. Es ermutigt diejenigen selbst Gerichte vorzubereiten, die vielleicht bisher nur selten und ungerne die Initiative in der Küche ergriffen haben. Das ist aus meiner Sicht ein sehr wichtiger Punkt bei einem solchen Kochbox-Service.
Grundsätzlich aber funktioniert das Konzept eher nur auf Zeit – wie ich finde. Dann kommt man doch in den gewohnten Ablauf zurück. Bei mir war es also ein nettes Experiment, da ich die Gerichte leicht abgewandelt und ein paar neue Kochideen gesammelt habe. Bei manchen könnte es aber durchaus etwas auf Dauer sein, wenn das entsprechende Budget, moderate Kochkünste und gewisse kulinarische Vorlieben vorliegen.
Der Artikel enthält keinerlei bezahlte Werbung für den Kochbox-Lieferanten. Ich bin auch aktuell kein Kunde mehr, schliesse aber nicht aus, uns wieder je nach Bedarf für ein paar Wochen bei HelloFresh anzumelden. Da ich das Konzept aber interessant finde, füge ich den Link an (https://bit.ly/3bjp2Vm), über den ihr 20 EUR Rabatt auf die erste Box bekommt. Zusätzlich gibt es dazu 3 Gratis-Boxen für die ersten drei, sie sich bei mir melden (Emailadresse im Kontakt). Viel Spass. Ich freue mich auf Eure Erfahrungsberichte!